Il    dall'occurrenza

Am Mittwoch, 3. Oktober 2018 ...

... waren beinahe 70 Personen im Schulzimmer 11 versammelt. Das grosse Interesse für die „treuen Gäste“, die in Ruschein oder Ladir ein Zweithaus besitzen, zeugte von einem offenen Geist und von einer Willkommenskultur der Einheimischen. Das Motto des Abends „nicht immer – aber immer wieder“ hatte eine doppelte Bedeutung, wie Maria Cadruvi, die Gesprächsleiterin des Abends erklärte: eine sprachliche und eine gesellschaftliche. Nicht immer – aber immer wieder gibt es bei „da cuminonza“ auch einen Abend auf Deutsch. Und nicht immer – aber immer wieder sind Bernd Zimmermann und Joerg Kressig, Antonia und Gusti Schönenberger und Martha und Andreas Flückiger in Ruschein oder Ladir anwesend.

Bernd meinte „drei von vier Wochenenden verbringen wir da oben“. Und auf die Frage, was vermisst ihr, sagte Joerg, „dass das Restaurant Alpina in Ruschein geschlossen wurde“ – und erntete dafür spontanen Applaus. Antonia, deren Mutter in Ilanz aufgewachsen war, erzählte detailgenau vom Orgelspiel ihres Vaters in der Kirche von Ladir vor beinahe 60 Jahren. Und Gusti, der wahrscheinlich einer der treusten Dorfladen-Kunden ist (er bestellt auch die Geschenkkorbe für seine Anlässe im Unterland im Consum von Ruschein) bedauerte ein wenig, dass es da oben immer noch eine Art „Sippenhaftung“ gäbe. Weil der Grossvater von XY mit dem Grossvater von YX Streit hatte, müssten doch die Nachkommen nicht immer noch die alte Fehde nachglühen lassen. Martha, die in Domat/Ems aufgewachsen ist und mit ihrer Familie im Kanton Baselland lebt, konnte dank ihrem Haus in Ruschein ihr Heimweh nach den Bündner Bergen stillen und sie ist überzeugt, dass sie jetzt, in der Pension, noch mehr Zeit da oben verbringen wird. Und ihr Mann Andreas, der Romanisch gelernt hat und es ausgezeichnet spricht, stimmte ihr zu. Er, der unter anderem die Nähe zu einem tollen Skigebiet da oben geniesst, erlaubte sich auch eine kleine Kritik an die Einheimischen, nämlich, dass sich diese sprachlich zu schnell ihren Gästen anpassten. „Wenn von 20 einer kein Romanisch spricht, wird gleich auf Deutsch umgestellt, das gibt es auf der ganzen Welt sonst nirgends“, meinte der auch beruflich weit Gereiste.
Die Besucher des Abends erfuhren eine Menge über die sechs treuen Gäste, auch was diese beruflich so mach(t)en. Und wie fast immer an den „da cuminonza-Abenden“ wurde auch viel gelacht. Andreas Joos betonte in seiner Einführung wie wichtig Begegnungen zwischen Menschen sind und er zitierte Guy de Maupassant, der überzeugt war: „Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.“
Der anschliessende Umtrunk gab noch eine zusätzliche Möglichkeit dazu.